Der Wiedereinstieg in das Berufsleben nach einer Familienpause stellt sowohl für Frauen als auch für Männer eine bedeutende Herausforderung dar. Die Gründe für eine Familienpause sind vielfältig und umfassen die Betreuung von Kindern, die Pflege von Angehörigen oder andere familiäre Verpflichtungen. Während der Auszeit können sich berufliche Anforderungen und Arbeitsbedingungen stark verändern, was den Wiedereinstieg zusätzlich erschwert.
Der Wiedereinstieg erfordert eine umfassende Vorbereitung und Unterstützung sowohl von den Betroffenen selbst als auch von den Arbeitgebern. Durch gezielte Massnahmen können die Herausforderungen gemeistert und die Chancen für einen erfolgreichen Wiedereinstieg erheblich verbessert werden. Dies gilt gleichermassen für Frauen und Männer, auch wenn die spezifischen Herausforderungen unterschiedlich ausfallen können. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur, die flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Wiedereinstieg.
Veraltete Fachkenntnisse - Berufliche Auszeiten führen oft dazu, dass Fachwissen veraltet oder verloren geht. Besonders in schnelllebigen Branchen wie der IT oder dem Gesundheitswesen können bereits wenige Jahre Abwesenheit erhebliche Wissenslücken verursachen.
Veränderte Arbeitsbedingungen - Technologische Fortschritte und neue Arbeitsmethoden können während der Abwesenheit eingeführt worden sein. Der Wiedereinstieg erfordert daher oft eine Einarbeitungszeit, um sich an die neuen Bedingungen anzupassen.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie - Besonders für Eltern bleibt die Herausforderung bestehen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten und Kinderbetreuungsangebote können hier unterstützend wirken, sind aber nicht in allen Unternehmen Standard.
Netzwerkverlust - Während der Familienpause kann es schwierig sein, berufliche Netzwerke aufrechtzuerhalten. Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten oder Geschäftspartnern können verblassen, was den Wiedereinstieg erschwert.
Geschlechterstereotype: Frauen sehen sich oft mit traditionellen Geschlechterrollen konfrontiert, die sie in die Rolle der Hauptbetreuerin drängen. Dies kann ihre berufliche Rückkehr behindern und zu Vorurteilen im Arbeitsumfeld führen.
Teilzeitfallen: Viele Frauen entscheiden sich nach der Familienpause für eine Teilzeitbeschäftigung, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Dies kann jedoch zu geringeren Karrierechancen und geringeren Gehältern führen.
Soziale Erwartungen: Männer, die eine Familienpause einlegen oder in Teilzeit arbeiten möchten, sehen sich häufig mit gesellschaftlichen Vorurteilen konfrontiert. Die traditionelle Erwartung, dass Männer die Hauptverdiener sind, kann den Wiedereinstieg erschweren.
Mangelnde Vorbilder: Es gibt nur wenige männliche Vorbilder, die erfolgreich eine längere Familienpause genommen haben und wieder in ihre Karrieren eingestiegen sind. Dies kann es für Männer schwieriger machen, ihren Weg zu finden und Unterstützung zu erhalten.
Weiterbildung und Schulungen - Arbeitgeber können spezielle Weiterbildungs- und Schulungsprogramme anbieten, um Mitarbeitende auf den neuesten Stand zu bringen. Auch staatliche oder private Bildungsangebote können hier hilfreich sein.
Mentoring und Coaching - Mentoring-Programme und individuelle Coachings können Rückkehrende dabei unterstützen, sich schnell wieder im Beruf zurechtzufinden und ihre Karriere voranzutreiben.
Flexible Arbeitsmodelle - Teilzeitangebote, Gleitzeitmodelle und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, erleichtern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und fördern den erfolgreichen Wiedereinstieg.
Netzwerkpflege: Unternehmen können Networking-Veranstaltungen und regelmässige Treffen für Mitarbeitende in Elternzeit organisieren, um den Kontakt zum Unternehmen aufrechtzuerhalten.
Vorurteile und Missverständnisse stellen erhebliche Hindernisse für den Wiedereinstieg nach einer Familienpause dar. Durch gezielte Massnahmen und eine offene Unternehmenskultur können diese Barrieren abgebaut werden. Sowohl Frauen als auch Männer profitieren von einer unterstützenden Umgebung, die ihre individuellen Bedürfnisse anerkennt und fördert. Ein erfolgreicher Wiedereinstieg nach der Familienpause ist nicht nur möglich, sondern kann auch eine Bereicherung für die berufliche Laufbahn und das Unternehmen darstellen.
Mangelnde Karriereambitionen: Ein häufiges Vorurteil ist, dass Frauen nach einer Familienpause weniger ambitioniert seien und ihre Karriere nicht mehr ernsthaft verfolgen möchten. Dieses Missverständnis ignoriert die Tatsache, dass viele Frauen nach einer Familienpause sehr motiviert und engagiert sind, ihre beruflichen Ziele zu erreichen.
Geringere Verfügbarkeit: Es wird oft angenommen, dass Frauen nach einer Familienpause aufgrund familiärer Verpflichtungen weniger verfügbar und flexibel sind. Diese Annahme ignoriert die Vielzahl an Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen.
Veraltete Fachkenntnisse: Frauen wird häufig unterstellt, dass sie nach einer Familienpause nicht mehr über die notwendigen fachlichen Kenntnisse verfügen. Dieses Vorurteil kann durch gezielte Weiterbildungen und Schulungen widerlegt werden.
Ungewöhnliche Rollenmuster: Männer, die eine Familienpause nehmen, sehen sich oft dem Vorurteil ausgesetzt, dass sie traditionelle Geschlechterrollen brechen und daher weniger ernst genommen werden. Es wird angenommen, dass Männer in der Rolle des Hauptbetreuers weniger kompetent sind.
Weniger Engagement im Beruf: Ähnlich wie bei Frauen wird Männern oft unterstellt, dass sie nach einer Familienpause weniger engagiert und ambitioniert in ihrer beruflichen Laufbahn sind. Dies kann ihre Karrierechancen negativ beeinflussen.
Karriereknick als unvermeidbar: Es wird oft fälschlicherweise angenommen, dass eine Familienpause zwangsläufig zu einem Karriereknick führen muss. Viele Menschen können nach einer Pause erfolgreich in ihre Karriere zurückkehren und sogar neue Perspektiven und Fähigkeiten einbringen.
Überholte Arbeitsmodelle: Ein weiteres Missverständnis ist, dass traditionelle Arbeitsmodelle die einzige Möglichkeit sind. Moderne Arbeitsmodelle, die Flexibilität und Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern, werden oft nicht ausreichend berücksichtigt.
Geringere Leistungsfähigkeit: Es wird häufig angenommen, dass Menschen nach einer Familienpause weniger leistungsfähig sind. Dabei wird übersehen, dass viele nach einer Pause mit neuer Energie und Motivation zurückkehren.
Aufklärung und Sensibilisierung: Unternehmen und Gesellschaft müssen aktiv über die Vorteile und Möglichkeiten eines Wiedereinstiegs nach einer Familienpause aufklären. Sensibilisierungskampagnen und Trainingsprogramme können dabei helfen, Vorurteile abzubauen.
Förderung von Vorbildern: Erfolgreiche Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger sollten als Vorbilder präsentiert werden, um zu zeigen, dass ein erfolgreicher Wiedereinstieg möglich ist und keine Ausnahme darstellt.
Individuelle Unterstützung: Unternehmen sollten individuelle Unterstützung bieten, wie Mentoring, Coaching und massgeschneiderte Weiterbildungsprogramme. Dies hilft den Rückkehrenden, sich schnell wieder in das Berufsleben einzugliedern und ihre Kenntnisse aufzufrischen.
Förderung flexibler Arbeitsmodelle: Flexible Arbeitsmodelle sollten aktiv gefördert und als gleichwertige Arbeitsweisen anerkannt werden. Dies erleichtert den Wiedereinstieg und unterstützt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
In der Schweiz gibt es verschiedene Organisationen, Programme und Initiativen, die Unterstützung für den Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Familienpause bieten. Hier sind einige wichtige Anlaufstellen und Ressourcen:
> Zürich
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) Kanton Zürich ist Teil der weltumfassenden Rotkreuz-Bewegung und unterstützt regional mit Beratung, Bildung und bedürfnisgerechter Hilfe unkompliziert und unparteiisch im ganzen Kanton Zürich.