Im Schweizer Bildungssystem wird zunehmend ein grundlegendes Problem sichtbar: Viele Schülerinnen und Schüler erkennen nicht mehr den Wert dessen, was sie in der Schule lernen. Für sie erscheint der Unterrichtsstoff als eine Ansammlung isolierter Wissensbausteine – Mathematik bleibt Mathematik, Deutsch bleibt Deutsch, ohne erkennbare Verbindung zur Lebensrealität der Jugendlichen.
Diese Wahrnehmung führt zu einer tiefgreifenden Motivationskrise, die sich in abnehmender Lernbereitschaft und zunehmender Schulmüdigkeit äussert. Besonders deutlich wird dies in der Sekundarstufe, wo der Fachunterricht traditionell stark getrennt ist und die Anwendungsbezüge häufig zu kurz kommen.
Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf: Wie kann es gelingen, Schule wieder als einen sinnstiftenden Lernort zu gestalten? Die Antwort liegt in einer Pädagogik, die Brücken baut – zwischen den Fächern, zwischen Theorie und Praxis, zwischen Schule und Lebenswelt.
Die Projektpädagogik ist eine Lernmethode, die genau diese Herausforderung angeht.
Sie umfasst mehrere Phasen:
Planung
Kommunikation
Integration
Umsetzung
Durch die Verknüpfung von Wissen aus verschiedenen Fächern zur Erarbeitung eines gemeinsamen Werks (mitunter mit gesellschaftlicher Relevanz) entsteht bei den Lernenden eine starke Motivation. Diese Methode ermöglicht Erfahrungen in einer Schule, die reale Herausforderungen unserer Gesellschaft aufgreift – um darüber nachzudenken und Lösungen zu entwickeln.
An Projektschulen ist es ein zentrales Anliegen, dass Schülerinnen und Schüler mit Begeisterung lernen. Die Projektpädagogik erreicht dies, indem sie:
Wissen vernetzt,
praktisch anwendbar macht und
Lernende zu aktiven Gestaltern ihrer Bildung werden lässt.
Daher setzen wir sie in allen Klassen von der 1P bis zur 11S HarmoS ein.
Die Projektpädagogik unterstützt:
Selbstständigkeit & Initiative
Entscheidungsfähigkeit & Kompromissbereitschaft
Strukturiertes Denken, Analyse- & Kritikfähigkeit
Vorausschauende Planung (Organisation, Optimierung, Folgenabschätzung)
Stärkung der individuellen und kollektiven Identität (durch Empowerment)
Teamfähigkeit & Kooperation
Selbstvertrauen (besonders bei leistungsschwächeren oder schüchternen Kindern)
„Motivation bedeutet, jemanden in Bewegung zu setzen – ihm Zugang zu Tätigkeiten zu verschaffen, die für ihn bisher sinnlos erschienen.“ Célestin Freinet