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Rezepte für fermentierte Nahrungsmittel zum Selbermachen

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Rezepte für fermentierte Nahrungsmittel zum Selbermachen

Fermentation ist eine der ältesten Methoden zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Sie hat nicht nur praktische Vorteile, sondern auch gesundheitliche. Durch den Prozess der Fermentation werden natürliche Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze genutzt, um Lebensmittel in gesunde, probiotische Nahrung zu verwandeln.

Diese Mikroben bauen Zucker und andere Inhaltsstoffe in den Lebensmitteln ab und produzieren dabei nützliche Substanzen wie Milchsäure, Alkohol oder Gase, die den Geschmack und die Textur der Lebensmittel verändern.

Fermentierte Lebensmittel sind nicht nur schmackhaft, sondern auch gut für die Gesundheit. Sie enthalten eine Vielzahl von probiotischen Kulturen, die die Darmflora unterstützen und das Immunsystem stärken. Zudem sind sie reich an Vitaminen, Mineralien und Enzymen, die für eine gute Verdauung und eine starke Abwehrkraft wichtig sind.

Rezepte für fermentierte Nahrungsmittel zum Selbermachen

  

Sauerkraut - Weisswurst und Lederhosen

Sauerkraut ist ein fermentierter Weißkohl, der durch Milchsäuregärung entsteht. Dieses traditionelle Gericht hat eine lange Geschichte und gilt als Inbegriff deutscher Küche. Es ist nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an Vitamin C und Probiotika, die die Darmgesundheit fördern. Sauerkraut wird häufig als Beilage zu Fleischgerichten, besonders zu Bratwürsten, serviert. Dank seiner langen Haltbarkeit war es früher ein unverzichtbares Nahrungsmittel in der kalten Jahreszeit. Heute erlebt Sauerkraut durch seinen Gesundheitswert und die einfache Herstellung ein Revival in modernen Küchen weltweit.

 

Zutaten:

  • 1 Weißkohl (ca. 1 kg)
  • 20 g Salz (ca. 2 % des Kohlgewichts)
  • Optional: Kümmel, Lorbeerblätter oder Wacholderbeeren

Zubereitung:

  1. Den Kohl fein schneiden und mit dem Salz in einer großen Schüssel vermengen.
  2. Den Kohl kräftig mit den Händen kneten, bis er Saft zieht.
  3. Alles in ein steriles Glas füllen und gut festdrücken, sodass der Kohl vollständig mit Flüssigkeit bedeckt ist.
  4. Mit einem Gewicht beschweren und bei Zimmertemperatur 5-7 Tage fermentieren lassen. Gelegentlich prüfen, dass der Kohl unter der Flüssigkeit bleibt.
  5. Nach Geschmack genießen und im Kühlschrank aufbewahren.
  • Tipp: Sauerkraut ist reich an Vitamin C und probiotischen Bakterien, die das Immunsystem stärken.

   

Kimchi - Das koreanische Kultursymbol 

In Korea wird die Kimchi-Herstellung besonders während des Kimjang-Festes im Herbst gefeiert, bei dem Familien und Gemeinschaften zusammenkommen, um Kimchi für den Winter vorzubereiten.

Dieses soziale Ereignis stärkt den Zusammenhalt, fördert den Austausch von Traditionen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Kimchi hat eine große kulturelle Bedeutung und wurde 2013 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Es ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der koreanischen Küche, sondern auch ein Symbol für die Verbindung zu den Ahnen und zur Natur.

Zutaten:

  • 1 Chinakohl
  • 3 EL Salz
  • 1 Karotte, in dünne Streifen geschnitten
  • 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 2 EL Ingwer, gerieben
  • 3 EL Gochugaru (koreanisches Chilipulver)
  • 2 EL Fischsauce (optional)

Zubereitung:

  1. Den Chinakohl in Stücke schneiden und mit Salz einreiben. 1-2 Stunden ziehen lassen.
  2. Den Kohl gründlich abspülen und überschüssiges Wasser ausdrücken.
  3. Mit Karotte, Knoblauch, Ingwer, Gochugaru und Fischsauce vermischen.
  4. In ein Glas füllen und sicherstellen, dass alles unter der Flüssigkeit ist.
  5. Bei Zimmertemperatur 3-7 Tage fermentieren lassen, dann im Kühlschrank lagern.
  • Tipp: Kimchi ist ein würziges, probiotisches Gericht, das nicht nur den Magen beruhigt, sondern auch den Stoffwechsel anregt.

  

   

Joghurt - Bakterien aus dem Glas

Joghurt ist ein fermentiertes Milchprodukt, das durch die Zugabe von Milchsäurebakterien entsteht. Diese wandeln Milchzucker in Milchsäure um, wodurch Joghurt seine cremige Konsistenz und den leicht säuerlichen Geschmack erhält. Reich an Probiotika, Kalzium und Proteinen, unterstützt er die Darmgesundheit und stärkt Knochen und Muskeln. Ob pur, mit Früchten oder als Basis für Saucen und Dressings – Joghurt ist vielseitig einsetzbar und ein beliebtes Lebensmittel für eine gesunde Ernährung.

  

Zutaten:

  • 1 Liter Vollmilch
  • 2 EL Naturjoghurt (als Starterkultur)

Zubereitung:

  1. Die Milch auf 85 °C erhitzen und anschließend auf etwa 45 °C abkühlen lassen.
  2. Den Naturjoghurt einrühren und gut vermischen.
  3. In Gläser füllen und warmhalten (z. B. in einer Thermoskanne oder mit einem Joghurtbereiter) für 6-12 Stunden.
  4. Nach Geschmack kühlen und genießen.
  • Tipp: Selbstgemachter Joghurt enthält lebende Kulturen, die gut für die Verdauung und die Darmgesundheit sind.

    

  

Kombucha - Erfrischend und gesund

Kombucha ist ein fermentiertes Getränk aus Tee, Zucker und einer speziellen Kultur namens SCOBY. Während der Fermentation entstehen natürliche Säuren, Enzyme und Probiotika, die Kombucha seinen erfrischenden Geschmack und gesundheitlichen Nutzen verleihen. Bekannt für seine positiven Effekte auf die Verdauung und das Immunsystem, wird Kombucha weltweit als gesundes, prickelndes Alternativgetränk geschätzt.

    

Zutaten:

  • 1 Liter Wasser
  • 100 g Zucker
  • 2 Teebeutel Schwarztee oder Grüntee
  • 1 Kombucha-SCOBY (Symbiotic Culture Of Bacteria and Yeast)
  • 100 ml Starterflüssigkeit (fertiger Kombucha)

Zubereitung:

  1. Wasser kochen und Zucker darin auflösen. Den Tee ziehen lassen und abkühlen.
  2. Den abgekühlten Tee in ein Glasgefäß gießen und die Starterflüssigkeit sowie den SCOBY hinzufügen.
  3. Mit einem Tuch abdecken und bei Zimmertemperatur 7-10 Tage fermentieren lassen.
  4. Nach der Fermentation den SCOBY entfernen und den Kombucha in Flaschen abfüllen.
  5. Optional: Kombucha mit Fruchtsäften oder Kräutern aromatisieren und im Kühlschrank lagern.

  

   

Sauerteigbrot - Tradition und Handwerk

Sauerteig ist ein natürlicher Teigansatz aus Mehl und Wasser, der durch Fermentation mit wilden Hefen und Milchsäurebakterien entsteht. Diese Mikroorganismen geben dem Brot seinen unverwechselbaren Geschmack, eine lockere Krume und längere Haltbarkeit. Sauerteigbrot gilt als leichter verdaulich und nährstoffreicher als herkömmliches Brot, da der Teig durch die Fermentation „vorverdaut“ wird. Es ist eine traditionsreiche Zubereitung, die weltweit geschätzt wird und in der heimischen Küche wieder stark im Trend liegt.

 

Zutaten für den Sauerteig:

  • 100 g Roggenmehl
  • 100 ml Wasser
  • 1 TL Honig oder Zucker (optional)

Zutaten für das Brot:

  • 500 g Weizenmehl
  • 300 ml Wasser
  • 10 g Salz
  • 150 g Sauerteig

Zubereitung:

  1. Für den Sauerteig Roggenmehl, Wasser und Honig mischen. Abdecken und 3-4 Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen, täglich umrühren.
  2. Sobald der Sauerteig Blasen wirft und angenehm säuerlich riecht, ist er fertig.
  3. Sauerteig mit Weizenmehl, Wasser und Salz zu einem Teig kneten. 1 Stunde ruhen lassen.
  4. Den Teig in eine gefettete Form geben und erneut 1-2 Stunden gehen lassen.
  5. Bei 220 °C für 40-50 Minuten backen, bis das Brot goldbraun ist.
  • Tipp: Sauerteigbrot ist leichter verdaulich als herkömmliches Brot und besonders magenfreundlich durch den fermentierten Teig.

  

  

Miso - Das Beste aus der Sojabohne

Miso ist eine fermentierte Paste aus Sojabohnen, Reis oder Gerste, die in der japanischen Küche eine zentrale Rolle spielt. Durch den Fermentationsprozess entsteht ihr herzhaft-würziger Geschmack, bekannt als Umami. Miso ist reich an Enzymen, Probiotika und Nährstoffen wie Vitamin K und Zink. Ob in Suppen, Marinaden oder Saucen – Miso verleiht Gerichten Tiefe und Komplexität. Besonders geschätzt wird sie für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften, solange sie nicht erhitzt wird, um die aktiven Enzyme zu erhalten.

 

Zutaten:

  • 500 g Sojabohnen
  • 250 g Reis-Koji oder Gersten-Koji
  • 1 TL Salz
  • Wasser

Zubereitung:

  1. Sojabohnen über Nacht einweichen, anschließend weich kochen (ca. 4 Stunden).
  2. Die Bohnen pürieren und mit Koji und Salz vermengen.
  3. Die Mischung in ein Glas oder einen Steintopf füllen, gut festdrücken, sodass keine Luftblasen entstehen.
  4. Mit einem Tuch abdecken und 2-3 Wochen bei Zimmertemperatur fermentieren lassen.
  5. Im Kühlschrank aufbewahren und nach Bedarf verwenden.
  • Tipp: Miso eignet sich perfekt für Suppen und Saucen – nicht zu stark erhitzen, um die gesunden Enzyme zu bewahren.

    

   

Kefir – Das probiotische Milchgetränk

Kefir ist ein fermentiertes Milchgetränk, das mit speziellen Kefirknollen hergestellt wird. Diese enthalten eine Mischung aus Hefen und Milchsäurebakterien, die die Milch fermentieren und ihr eine leicht säuerliche Note sowie eine cremige Konsistenz verleihen. Kefir ist reich an Probiotika, die die Darmgesundheit fördern, und enthält zudem Kalzium und Vitamine. Es kann pur genossen oder mit Früchten und Süßungsmitteln verfeinert werden und ist ein beliebtes Getränk für eine gesunde Verdauung.

  

Zutaten:

  • 1 Liter Vollmilch (oder pflanzliche Milch, z. B. Mandel- oder Kokosmilch)
  • 1 EL Kefirknollen (auch bekannt als Kefirkultur oder Kefirkörner)

Zubereitung:

  1. Die Kefirknollen in ein sauberes Glas geben.
  2. Die Milch darüber gießen und das Glas locker mit einem Tuch oder Deckel abdecken, damit Luft entweichen kann.
  3. Bei Zimmertemperatur 24-48 Stunden stehen lassen, bis die Milch leicht dickflüssig und angenehm säuerlich ist.
  4. Den Kefir durch ein Sieb abseihen, die Kefirknollen auffangen und für die nächste Runde verwenden.
  5. Den fertigen Kefir im Kühlschrank lagern und nach Bedarf genießen.
  • Tipp: Kefir ist reich an Probiotika und unterstützt die Darmgesundheit. Für einen fruchtigen Geschmack einfach frisches Obst oder Honig hinzufügen.

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