Die Freidenker Vereinigung der Schweiz (FVS) feierte 2008 ihr hundertjähriges Jubiläum und damit ihr jahrzehntelanges Engagement für Laizität und Humanismus.
Die Bewegung wurde in ihrer Geschichte mehrfach von religiöser und politischer Seite bekämpft. Massenhafte Kirchenaustritte, stetig leicht steigende Beitrittszahlen und die Gründung neuer Sektionen zeigen jedoch deutlich das wachsende Interesse an einer säkularen Gesellschaft und einem laizistischen Staat.
Angesichts der kaum lösbaren Probleme öffentlichrechtlicher Anerkennung von religiösen Bekenntnissen erachtet die FVS die alte Forderung der Freidenkenden nach einer klaren Trennung von Staat und Kirchen/Religionen als hoch aktuell.
Gegen die Macht- und Definitionsansprüche der Religionen setzt sie sich klar für den demokratischen Diskurs ethischer Normen ein und für einen verbindlichen Unterricht in Ethik an den Volksschulen, der das Bedürfnis nach persönlicher ethischer Orientierung ernst nehmen und die Menschen zur Teilnahme an diesem demokratischen Wertediskurs befähigen soll.
In diesem Diskurs versteht sich die FVS als Interessenvertretung der 26% konfessionsfreien Menschen (Bundesamt für Statistik, 2018) in der Schweiz.
Die FVS hat rund 1900 Mitglieder in 13 Sektionen. Gemäss einer Umfrage im Herbst 2007 bezeichnen sich 64% der Mitglieder als AtheistInnen, 22% als AgnostikerInnen, 2% als PantheistInnen, 8% bevorzugen eine andere Bezeichnung (HumanistInnen oder Ähnliches), 4% ordnen sich keiner bestimmten Bezeichnung zu.)
Die Camp Quest-Idee stammt aus den USA. 1995 beschlossen Aktivisten der säkularen Free Enquiry Group in Cincinnati, Ohio, ein eigenes Lagerangebot zu schaffen, da die Pfadfinder von ihren Mitgliedern ein Gottesbekenntnis abverlangten und so Kinder aus nicht-religiösen Familien faktisch ausgeschlossen wurden.
Die Zielsetzung ihrer Lager beschreiben die Initianten auf campquest.org mit den folgenden Worten: Camp Quest provides an educational adventure shaped by fun, friends and freethought, featuring science, natural wonder and humanist values (Camp Quest bietet ein lehrreiches Abenteuer mit Wissenschaft, Wundern der Natur und humanistischen Werten, eingerahmt von Freude, Freunden und freiem Denken).
© Foto: deinkick.ch
Das erste Camp Quest fand 1996 statt. Die Idee fand bei befreundeten Organisationen Anklang; und so entstand 2002 in den USA der erste Ableger, 2006 waren es sechs. Dieses Jahr werden in Nordamerika 18 Camps durchgeführt.
Seit 2009 gibt es auch in Grossbritannien jährliche Camp Quests. Deren Initiantin, Samantha Stein, berichtete am von den Freidenkern initiierten Zürcher Wissensfestival Denkfest 2011 über ihre Erfahrungen.
Andreas Kyriacou, damals Präsident der Zürcher FreidenkerInnen und heute Präsident der FreidenkerInnen Schweiz, schlug im Herbst 2012 vor, ein solches Lager, bei dem nebst Spass und Sport wissenschaftliche Themen, philosophieren und kritisches Denken im Zentrum stehen, auch in der Schweiz durchzuführen. Knapp 20 Personen folgten dem Aufruf im frei denken, bei der Planung und Umsetzung des ersten Camp Quest Schweiz mitzuwirken. Nun konnte es losgehen!
„Ich glaube nur, was ich sehe“. Wer hat das nicht schon mal gehört oder selbst gesagt? Verständlich, denn wir nehmen Welt über unsere Sinne wahr. Und was wir so wahrnehmen, halten wir – eben – für wahr.
Manchmal spielen unsere Sinne uns aber einen Streich. Was wir wahrnehmen, entspricht also nicht immer tatsächlich die Wahrheit. Wieso ist das so? Dem gehen wir im Camp Quest 2024 nach.
Wir schauen uns natürlich unter anderem optische Täuschungen an. Und basteln uns eigene, denn wir wollen der Sache auf den Grund gehen. Dabei werfen wir auch einen Blick ins Gehirn.
Und natürlich erkundigen wir auch die Umgebung, das Reppischtal und den Üetliberg. Uns selbstredend stehen – wie jedes Jahr – auch Spiel und Sport auf dem Programm.
Unsere Bleibe, das Möslihaus, bietet alles, was es braucht für ein tolles Lagerfeeling.